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Dies ist der Blog von Wohlstandsköter, mobiles Training für Hund und Mensch im Münsterland, genauer im Kreis Steinfurt und in Münster.

Hier finden Sie Informationen und Gedanken rund um die Mensch-Hund Beziehung, Hundeerziehung, Ernährung, Gesundheit und vieles mehr, Motto: Hauptsache Hund!

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Susanne Bündgen | 01578 8545350 | info@wohlstandskoeter.de

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Aus dem Nähkästchen geplaudert

Heute erzähle ich euch mal was aus meinem privaten Leben mit dem Wohlstandsköter namens Tucker…wir haben heute nämlich richtig was erlebt, Gutes und Fragwürdiges.20140320_131008

Zunächst ein paar Grundinfos, zum besseren Verständnis worum es überhaupt geht:Das Tuckertier ist ein ziemlich unsicherer Wuff, vor allem im Umgang mit fremden Menschen. Als ich ihn übernommen habe, konnte ich ihn nicht wirklich anfassen, ich habe ihn tatsächlich mit einer 1,5m Leine gehabt, er am einen Ende, ich am Anderen. Und der Bursche hätte geschnappt wenn ich ihn bedrängt hätte, da bin ich sicher. Aber: Er hat sich auch recht schnell an mich gewöhnt und ist nach den Jahren auch wirklich gut zu händeln. Mit Fremden muss ich trotzdem immer aufpassen, wenn er überfordert ist und nicht weiter weiß dann schnappt er, er wird zur Not auf dieses Schema zurückgreifen. Alternatives Verhalten klappt nur unter guter Anleitung. Soviel also dazu.

Trotzdem üben wir natürlich fortwährend weiter, damit er entspannter wird und besser damit umgehen kann. Unter anderem haben wir seit einiger Zeit sehr sehr nette und hundefreundliche Nachbarn, da darf er dann auch mal mit rüberkommen wenn wir abends zusammensitzen etc. Locker und cool, ganz frei und easy. Nun trifft es sich, dass wir noch einen neuen Nachbarn bekommen haben, gegenüber. Wir hatten uns schonmal im Treppenhaus getroffen und kurz vorgestellt, sonst nix. Heute komm ich von meinen Stunden heim, im Treppenhaus meine einen sehr sehr netten Nachbarn und eben „der Neue“. Lange Rede kurzer Sinn, Einweihungs-/Begrüssungsbier beim „Neuen“ (ich = Red Bull 😉 ). Es stellte sich heraus, der Gute hatte jahrelang Hundesport auf sehr hohem Niveau gemacht, Ausbildungswart, SV, er selber um die 60 und aktuell hundelos. Nun gibt es da ja bekanntlich gewisse Klischees, gerade in unserer „sanften“ Branche…wir alle wissen was da beizeiten hinter den Kulissen abläuft. Nichtsdestotrotz, er ist sehr sympathisch und kompentent rübergekommen, überzeugend. Ich frag also so in die kleine Runde: „Soll ich den Tucker mal rüberholen?“. Ja klar, kein Thema.  Daraufhin hab ich den neuen Nachbarn kurz eingewiesen, er soll einfach entspannt sitzen bleiben, weiter quatschen und den Dicken erstmal ganz ignorieren. Der kommt dann schon wenn er soweit ist. Gut, machen wir so, ich meinen Stressi rübergeholt, wohlgemerkt ohne Leine und Türen der Wohnungen offen damit er absolut Fluchtmöglichkeit hat wenn er Schiss kriegt (und ich auch ausreichend Platz zu agieren und ihn rauszuholen wenn nötig).

Und dann lief das wie am Schnürchen, echt. Tucker ist mit mir rein, hat die beiden bekannten Nachbarn zaghaft begrüßt, mal durch die Wohnung geschnuppert (1-Zimmer Appartment), den Neuen vorsichtig beäugt, dann langsam rangetastet zum schnuppern. Leckerchen vorsichtig genommen, zu mir gekommen, hingelegt. Noch ein paar Mal aufgestanden, wieder hin, gucken, schnüffeln, nachdenken ;-). Er war durchaus ein wenig gestresst, lief auch mal kurz unruhig hin und her, hechelte ein bisschen, kam aber so recht gut zurecht. Ich bin echt stolz auf ihn, das hat er supertoll gemacht für seine Verhältnisse! Und der neue Nachbar war auch super, kein Klischeetyp, einer der den Hund sieht und drauf eingehen kann und zudem auf einen Besitzer vertraut, der den Hund jahrelang kennt!

Es begab sich, dass wir uns für den späteren Abend alle bei den bereits gut bekannten Nachbarn verabredeten zum gemütlichen Hock, ein Freund der Nachbarn sollte auch kommen. Wir saßen also wieder zusammen, der besagte Kollege auch da, auch er Hundehalter, machte eigentlich keinen schlechten Eindruck auf mich, so in der Kürze. Nachdem es mit Tucker heute schon so gut geklappt hatte und er auch recht entspannt war, fragte ich wieder ob ich rüberholen dürfte zum üben. Okay, kein Problem. Ich also kurz erklärt wie und was und wie er sich verhalten soll und dann den Wohlstandsköter geholt. Was soll ich sagen…ich hab mich kräftig getäuscht – in dem Typen! Tucker wieder rein, diemal bekannte Wohnung, guckt sich die Leute an und geht ganz vorsichtig in Richtung von dem Fremden. Der saß auf einem Stuhl und aß Pizza auf Wohnzimmertischhöhe. Kaum ist der Tucker auf einen guten Meter ran, dreht er sich zu ihm, beugt sich in die Richtung und sagt im Kommandomilitärton „Sitz“ während er mit einem Stück Pizzarand in Tuckers Richtung wedelt. Der wiederum springt vor Schreck erstmal eineinhalb Meter zurück hinter meinen Stuhl. Okay, ich dann nochmal versucht das Verhalten des Besuchs zu korrigieren „Laß ihn einfach, mach nicht soviel Druck, ganz sachte und leise, der Tucker reagiert auf einen kleinen Fingerzeig.“ Naja, Erfolg sieht anders aus, die Antwort „Nee, lass mich mal, ich kenn mich aus, ich mach das schon!“ und direkt darauf weitere Kommandos und Fuchtelei in Richtung meines armen Hundes, gefielen mir genau gar nicht. Ich also aufgestanden und Tucker zurück zu uns gebracht, so muss er nicht mit sich umgehen lassen, den Stress braucht er nicht und er lernt auch nur wieder, dass Fremde bedrohlich und böse sind. Danach bin ich aber nochmal ohne Hund zurück, mein Handy und meine Tasche waren noch drüben, das brauch ich ja. Außerdem wollte ich wissen, was der Bursche zu sagen hat, mich kann er mal anblöken: „Don´t mind the dog, beware of the owner! *grins*, Hauptsache mein Dicker ist aus der Schußlinie :-).

Mein „neuer Freund“ (Achtung: Ironie!!!) erklärte mich natürlich gleich für völlig ahnungslos, keine Ahnung von Hunden, hätte ich ihm drei Minuten gegeben und er wäre beste Freunde mit meinem Süßen gewesen…blablabla. Der Ton irgendwo zwischen abwertend und belehrend, ich denke jeder kennt sowas. Und ich brauche das auch nicht, mir ist es auch total egal was der Bursche zu erzählen hat, ich habe mit eigenen Augen genug gesehen, ganz egal was er mir verkaufen will. Nun habe ich das Problem, dass ich in solchen Momenten „losgehe wie die Feuerwehr“ und versuche meinem Gegenüber zu verdeutlichen was ich mache, worum es mir geht etc. Hinterher ärgere ich mich dann, solche Leute sind unbelehrbar, ich verschwende meine Zeit damit mein Wissen an eine Wand zu quatschen- kostenlos, Perlen vor die Säue. Womöglich blamier ich mich auch noch, weil ich mich reinsteigere und selber anfange zu belehren oder zu rechtfertigen. Ich muss aber nix erklären, niemand zwingt mich, ich bin auch keine Frau Schlauberger…ich bin Trainerin, meine Beratungen kosten Geld :-). Ich weiß was ich tue und was ich kann, da brauch ich nicht rumdiskutieren- es sei denn ich lerne was dabei. Schon gar nicht mit diesem Typ Mensch.

Nun predige ich tagtäglich Souveranität und Ruhe im Umgang…mit dem Hund, gerade und im Besonderen wenn die Situation sehr anspruchsvoll für den Hund ist. Es ist nur folgerichtig, das Souveranität und Ruhe in einer so brenzligen Situation mit Menschen auch sehr hilfreich ist um die Lage zu entspannen. Doch wir wissen alle: so einfach ist das gar nicht. Zu schnell lässt man sich in eine Diskussion verwickeln. Heute ist es mir aber tatsächlich gelungen, ich bin echt cool geblieben, habe nix weiter erklärt, nur gesagt „mein Hund, meine Entscheidung, es ist mir ganz egal wie du das machst, aber nicht mit meinem Hund“ und „ich habe keine Lust mit dir über Hunde zu reden, das ist nicht unser Thema“, Ende. Und ich war auch echt freundlich und ruhig dabei…wo ich sonst gerade bei dieser Spezies gerne in Fahrt komme.. Jetzt bin ich auch ein bisschen stolz auf mich *rotwerd*. Ich hab noch fertig ausgetrunken und bin dann abgedackelt, Hund lüften und danach Sportstudio gucken.

Aber damit war unser Tag noch nicht vorbei.  Nach der Abendrunde trafen Tucker und ich im Stiegenhaus erneut den neuen Nachbarn. Mein Hundetier blieb ziemlich entspannt und da der Nachbar auch Sportstudio gucken wollte, entschieden wir kurzentschlossen gemeinsam Sportstudio zu gucken um Tucker nach dieser Aktion nochmal positiven Kontakt zu einem (fast) Fremden zu ermöglichen.Das klappte dann auch wieder sehr gut, die Beiden haben mithilfe von Wiener Würstl sogar ein paar Übungen gemacht, das klappte wunderbar, die Körpersprache hat gut gepasst und Tucker war cool dabei, hat das locker gemacht. Sogar mit der Beißwurst hat er mit ihm gezergelt, wenn auch etwas zaghaft, aber trotzdem, da kann der Herr Hund wählerisch sein bei der Wahl des Spielpartners;-).Das war schon sehr prima, da kann mein Bube richtig was mitnehmen und ich bin irre stolz auf ihn!

Und was lernen wir daraus?Auch Hundetrainer und ihre Hunde haben so ihre Schwächen, müssen an sich arbeiten und freuen sich über die kleinen und größeren Erfolge 🙂

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Beginn der ZECKENZEIT

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Die Zeckenzeit 2014 hat begonnen. Mittlerweile hat sich wohl rumgesprochen wie gefährlich diese kleinen Spinnentiere für unsere Hunde (und selbstverständlich auch für uns) sein können.

Ich werde hier vermutlich nichts Neues verkünden, dennoch ein paar wichtige Grundinfos:

  • Zecken fallen NICHT von Bäumen, sie lauern am Boden in Feld, Wald und Wiese auf ihren nächsten Blutspender.
  • der „gemeine Holzbock“ (Ixodes ricinus) ist die am häufigsten vorkommende Zeckenart in Deutschland
  • die häufigste auf den Hund übertragene Krankheit ist die Borreliose  aber Zecken können auch eine Vielzahl anderer, mitunter schwer bis tödlich verlaufender Krankheiten übertragen wie bspw. Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose und auch FSME kann der Hund bekommen, wenngleich viel seltener als der Mensch.
  • knapp 1/4 der Zecken in Deutschland sind mit Borreliose infiziert, FSME ist eher regional verbreitet (Süddeutschland), viele der anderen Genannten kommen häufig im Mittelmeerraum vor. ABER: wir werden immer mobiler, viele Hunde kommen durch den Tierschutz aus dem Mittelmeerraum zu uns und es reicht schlußendlich ein einziges infiziertes Tier für eine Ansteckung aus, aktiver Zeckenschutz ist also mehr als sinnvoll.

Was tun?

Zwar kann man die meisten Erkrankungen antibiotisch behandeln, ein guter Erfolg (keine Folgeschäden) setzt allerdings eine sehr frühe Erkennung voraus. Das ist beim Menschen schon nicht immer leicht, bei den Vierbeinern noch ungleich schwerer. Daher ist PRÄVENTION das Gebot der Stunde. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Hunde vor Zeckenbefall zu schützen, die Bandbreite reicht von speziellen Halsbändern über sogenannte Spot Ons und diversen Hausmitteln bis hin zu einer Borreliose Impfung. Wie es so ist, haben all diese Dinge Vor-und Nachteile, ein kleiner Überblick zur Orientierung:

  • Halsbänder mit Wirkstoffen gegen Zecken (und evtl. andere Parasiten wie Flöhe) sind zwar nicht mehr „in“, aber im Grunde nicht schlecht. Leider entfalten die mir bekannten Produkte ihre Wirkung erst nach dem Zeckenbiss, nicht bereits davor. Zudem können (Klein)Kinder und andere Tiere mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen.
  • Spot Ons gibt es mit versch. Wirkstoffen, ideal sind welche mit Repellens Effekt, hier tritt die Wirkung bereits vor dem Biss ein und verhütet diesen im Normalfall. Allerdings ist eine allergische Reaktion des Hundes möglich.
  • Haus- und Naturmittel gibt es zahlreich, ich kennen gewiss nicht alle, sehr populär sind äußerliche und innerliche Behandlungen mit Knoblauch (innerlich bitte sehr vorsichtig, Knoblauch hat eine toxische Wirkung für Hunde), Einreibungen mit Kokosöl bzw. fertige Mittel auf Basis von Kokosöl und das Anlegen von Bernsteinhalsbändern oder Anhängern. Die Wirkung dieser Mittel ist umstritten, manche Hundehalter schwören darauf, andere stellen an ihren Tieren gar keine Wirkung fest.
  • Die Borreliose Impfung ist aus meiner Sicht im Grunde mit Nachteilen behaftet. Erstens handelt es sich um einen sogenannten „unsauberen“ Impfstoff, d.h. es wird mit ganzen abgetöteten Bakterien Impfstoff hergestellt statt mit einzelnen gereinigten Komponenten. Solche Impfungen weisen generell eine schlechte Verträglichkeit auf und können starke Nebenwirkungen und Langzeitfolgen haben. Zudem schützt die Impfung dann auch nur gegen Borreliose bzw. nur gegen einzelnen Borrelienstämme (je nach Impfstoff), andere durch Zecken übertragene Krankheiten bleiben außen vor. Insoweit ist präventiver Zeckenschutz sicher sinnvoller als lediglich ein Borrelioseschutz.

Trotz aller Vorsorgemaßnahmen sollte der Hund nach jedem Spaziergang sorgfältig abgesucht werden!

Was tun wenn der Hund eine Zecke hat?

Gefundene Zecken schnellstmöglich entfernen. Im Handel werden verschiedene Artikel zur Zeckenentfernung angeboten, der Klassiker ist die Zeckenzange, es sind aber u.a. auch Zeckenkarten, Zeckenhaken und Zeckenschlingen verfügbar. Auch die gute alte Pinzette ist absolut tauglich.                                                                                                                               Die Zecke direkt an der Bissstelle packen und gerade nach oben herausziehen. Dabei sollte es vermieden werden auf die Zecke zu drücken damit nicht noch Sekret in die Wunde abgegeben wird.                                                                                                                                    Keinesfalls sollte die Zecke mit Öl, Klebstoff etc. „behandelt“ werden und auch vom „rausdrehen“ ist abzuraten, die Zecke gerät durch derartige Prozeduren nur in Stress und gibt ggf. Sekret in den Hund ab.

Haltet die Augen offen, ich wünsche allen eine zeckenfreie und gesunde warme Jahreszeit!

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Hilfe, Pubertät…was tun?

Alles ist wunderbar, Sie sind rundum zufrieden mit Ihrem Hund, er hat sich toll entwickelt. Sie waren in der Welpenschule, gehen regelmäßig zum Hundetraining und üben auch täglich. Stubenreinheit, eine gewisse Zeit alleine bleiben, auf Zuruf kommen, an Hunden vorbei gehen, nicht an der Leine ziehen, bleiben…im Groß klappt es besser als Sie je zu hoffen wagten…

…bis zum Tag X. Mit einem Mal ist Ihr Vierbeiner plötzlich absolut taub, er kennt kein Signal mehr, reagiert nicht…all die Arbeit der letzten Monate scheint von Jetzt auf Gleich vergebens. Vermutlich ist Ihr Hund jetzt so zwischen 9 und 13 Monaten (wobei es durchaus insbesondere bei den sehr großen Rassen Spätentwickler gibt!). Herzlich Willkommen in der Pubertät 🙂

Zuallerst: Bleiben Sie ganz ruhig, es ist selten so dramatisch wie es scheint und es ist völlig normal.

Die Pubertät gehört zur Entwicklung, genau wie bei uns Menschen. Hunde entdecken ebenfalls ihr Geschlecht und natürlich das andere Geschlecht, sie werden selbst geschlechtsreif und schließlich auch erwachsen. Und erwachsen werden ist nunmal nicht so leicht, das wissen wir doch alle. Dabei muss man Eines immer im Kopf behalten: Es ist für den jungen Hund (ebenso wie für junge Menschen) auch nicht leicht.                                    Er macht es uns nicht in irgendeiner Weise absichtlich schwer, es ist einfach ein wenig schwierig, weil das junge Tier mit sich selbst zu kämpfen hat. Diesen Umstand sollten alle Hundebesitzer unbedingt berücksichtigen.

Doch wie dem Wahnsinn begegnen? Einfach abwarten und hoffen, dass es vorbeigeht ist keine Option, schließlich braucht der Junghund gerade jetzt auch Sicherheit, Feedback und Verständnis. Jetzt lernt er sich selbst kennen, prägt seine Persönlichkeit/seinen Charakter noch weiter aus und sucht seinen Platz im Leben.

Und Sie, als sein menschlicher Begleiter durch eine menschliche Welt, sind dabei seine wichtigste Stütze. Sie zeigen ihm den Weg, auch wenn es manchmal schwierig ist, Sie sind sozusagen der Wegweiser.

Ganz konkret bedeutet das: lassen Sie nicht nach. Bleiben Sie ganz geduldig und konsequent. Halten Sie an Ihren Regeln fest, aber gehen Sie nötigenfalls einige Schritte zurück in der Art und Weise der Einforderung. Verlangen Sie weniger, passen Sie die Anfoderungen auch an die Tagesform an. Typischerweise gibt es solche und solche Tage, an manchen ist es Durchzug pur, man könnte genau so gut versuchen einen Einkaufswagen zu trainieren, an anderen Tagen läuft es wie am Schnürchen.
Geraten Sie auf keinen Fall auf eine „aber ich weiß genau, dass er/sie das kann!!!“ Schiene! Es hilft Ihnen nicht weiter Ihren Pubi-Hund jetzt anzublöken und mit allem Mitteln etwas herbeizwingen zu wollen, was offenkundig eben gerade nicht so gut klappt. Sicher, es kann unglaublich frustrierend sein, wenn plötzlich nichts mehr klappt, keine Frage. Aber hier haben Sie auch Gelegenheit Ihre Führungsqualitäten zu prüfen -und zu verbessern. Sie gestalten die Beziehung und das Zusammenleben mit Ihrem vierbeinigen Freund. Und es hilft weder dem Hund noch Ihnen oder Ihrer Beziehung zum Hund, wenn Sie ihn in dieser Phase zusätzlich verunsichern und zusammenstauchen.

Oft ist der Grat zwischen Verständnis und Konsequenz schmal…wann muss man sich  wirklich durchsetzen und wann kann man sich auch mit weniger zufrieden geben? Ich empfehle immer, einige wenige Grundregeln von Anfang an aufstellen, nicht mehr als eine handvoll, das reicht absolut. Das sind die wichtigsten und unumstößlichen Dinge. Alles andere kann immer mal variieren, je nachdem wie es läuft und was gerade so anliegt kann sich da einiges bewegen. Konsequenz ist vor allem bei diesen Grundregeln gefragt (z.B. nicht anspringen; nicht in Hände/Füße/Leine schnappen; nicht betteln; kein „aus der Tür stürmen wie ein Sprinter“; solche Sachen) und die müssen umsetzbar sein auch wenns mal nicht so gut läuft mit dem hören.

Ansonsten gilt es gröbere Probleme von vornherein zu vermeiden, z.B.“ ist nicht mehr abrufbar und haut ab“ mithilfe der Schleppleine. Und weiterüben. Gegebenfalls eben „Anfängerübungen“ wiederholen von denen man dachte, man wäre schon drüber hinaus. Hier zählt dranbleiben zunächst einmal mehr als der Schwierigkeitsgrad.

Besonderer Wert ist hier auf die Motivation zu legen. Das betrifft vor allem Sie als Hundehalter. Immer wieder müssen Sie die freudige Motivation mitbringen, sich etwas einfallen lassen, den möglichen Frust einfach beseite schieben. Sie gestalten, vergessen Sie das nicht. Wenn Sie mißlaunig, maulig und genervt sind, wird Ihr Hund sich erwartbar „schlechter“ zeigen…Entsprechend ist es sehr hilfreich, wenn Sie es schaffen mit Freude und Liebe zu Werke zu gehen. Wichtiger, als das perfekte Funktionieren  einzelner Aufgaben, ist es nun an der Beziehung zu arbeiten, trotz allen akuten Schwierigkeiten die Stimmung hochhalten und mit dem Hund gehen, nicht gegen ihn.

Erfolgreiches Training hängt nicht davon ab, möglichst oft durchzusetzen was man will, sondern zu erkennen was man wollen/verlangen kann, dann klappt es auch.

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Ach du dicker Hund 2

Dieses Mal nehmen wir das Thema Ernährung ein wenig unter die Lupe.

Wir wissen schon von unseren Lebensmitteln, im besonderen bei Fertigprodukten, dass nicht immer das drin ist was draufsteht, und auch längst nicht alles genau draufstehen muss, was darin ist. Diverse „Lebensmittelskandale“ der vergangenen Jahre haben dies bei verschiedensten Produkten gezeigt.

Nun trifft es sich, dass viele der großen Tierfuttermittelhersteller zu den großen DSCN0740Lebensmittelkonzernen gehören. Um einige Beispiele zu nennen: „Chappi“, „Frolic“ und auch „PedigreePal“ gehören zu Mars (ja genau, die Jungs mit den Schokoriegeln), „Beneful“ zu Nestlé usw… wer mag kann selber weiterrecherchieren, da gibt es noch einige mehr denen ich hier jetzt keinen weiteren Platz gönne ;-). Jeder mag sich nun selber denken, was da wohl so drin sein mag, schön zermahlen und getrocknet- völlig unkenntlich gemacht.

Was sicher gesagt werden kann: unabhängig von der Qualität der Zutaten, ist die Zusammensetzung der meisten Trockenfutter im Handel alles andere als optimal für Hunde. Die Gründe dafür im Überblick:

Der Hund hat nach wie vor den Darm eines Fleischfressers (Carnivor), sein Darm ist wesentlich kürzer als der eines Allesfresser (Omnivor) wie beispielsweise wir Menschen aber auch Schweine und Bären (wir bringen es schnell auf 6-7m Darm). Natürlicherweise nimmt der Hund je nach Möglichkeit Fleischanteile, frisch oder Aas, Feldfrüchte, Fallobst, Gräser, Pflanzenfresserkot u.ä., zu sich. In moderner Sprache heißt das wohl „Low Carb Diet“. Nur der Hund macht das von Natur aus bzw. ist genau dafür gemacht.Die angebotenen Trockenfutter enthalten aber überwiegend Getreide. Gerne Mais (wird bei Nutztieren als Mastfutter eingesetzt, Dickmacher), Weizen, Reis… Kohlehydrate, Kohlehydrate…die lange nicht alle aufgespalten werden können (der Hund hat dafür gar nicht die Enzyme) und was nicht ausgeschieden wird, lässt sich als Speck nieder.

Diese schwere Getreidepampe liegt dem Hund im wahrsten Sinne schwer im Magen bzw. Darm, ist sehr aufwendig aufzuschließen für den Hundedarm und bleibt daher länger im Darm als frische Nahrung das tun würde. Dadurch finden auch Parasiten wie Würmer, Pilze und andere Erreger einen besseren Nährboden.

Frische Nahrung kann wesentlich besser verarbeitet werden, der Hund kann wesentlich mehr daraus ziehen. Gut erkennen kann man das meist auch an weniger Kotabsatz/kleineren Haufen. (Ggf. nach einer Umstellphase).

In frischer Nahrung befinden sich noch natürliche Vitamine und Nährstoffe, bei Fertigfuttern werden diese schlußendlich nach der Verarbeitung wieder hinzugefügt, denn während dem Verarbeitungsprozeß wird quasi alles einmal „totgekocht“.

Trockennahrung hat in der Regel einen Feuchtigkeitsanteil von unter 10%, unter anderem zum Zweck der Haltbarkeit. Frische Lebensmittel haben durchschnittlich 80% Feuchtigkeit. Die Differenz von 70% kann der Hund kaum mit saufen ausgleichen. Häufigere Erkrankungen der Nieren sind die Folge (Kristallbildung).

Trotz aller Werbung und Behauptungen, kann Trockenfutter im allgemeinen also aus verschiedensten Gründen also nicht ideal sein und maximal als eine Ergänzung dienen.

Wesentlich gesünder und auch weder besonders kompliziert noch teuer, ist eine 1412395_545770995512716_1964901213_oErnährung mit frischen Zutaten in möglichst naturbelassenem Zustand (Fleisch, Obst, Gemüse…bei Verträglichkeit auch in Maßen Nudeln, Reis, Kartoffeln u.ä.). Die Ernährung kann damit auch sehr leicht unter Kontrolle gehalten und die Zusammensetzung präzise gesteuert werden.

Schlußendlich wissen wir auch genau, dass für uns Menschen eine Ernährung mit frischen, möglichst naturbelassenen bzw. schonend zubereiteten Lebensmitteln, am gesündesten ist. Wieso sollte also ausgerechnet Produkte für Haustiere, die völlig unkenntlich gemacht wurden, besser sein als frische Nahrungsmittel? Und man darf getrost davon ausgehen, dass die Ernährung entscheidend Einfluß auf die Gesundheit und Fitness hat. Immerhin ist sie der treibstoff des Körpers.Darüber dürfen wir alle schon einmal nachdenken.

Im Folgenden noch ein paar Literaturtipps und interessante Websiten zum Thema:

– „Katzen würden Mäuse kaufen – Schwarzbuch Tierfutter“, Hans-Ulrich Grimm,        ISBN: 978-3453600973

– „BARF, biologisch artgerechtes rohes Futter“, Swanie Simon, ISBN: 978-3939522003

– „Natural Dog Food“, Susanne Reinerth, ISBN: 978-3833430633

– „Give your dog a bone“, Dr. Ian Billinghurst (nur in englisch verfügbar!)

Hier könnt ihr mal nachsehen, was so alles in Eurem Hundefutter drin ist:

http://www.futtermittellexikon.de/

http://www.hund-und-futter.de/

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Ach du dicker Hund

Das Thema Übergewicht ist nicht nur bei uns Menschen zum Problem geworden, es hat längst auch die Hundewelt erreicht. Unsere Hunde werden immer dicker.

Die Gründe dafür sind im Grunde dieselben die uns Menschen immer dicker werden lassen: Bequemlichkeit, zu wenig Bewegung und zu viel und qualitativ zu minderwertige Nahrung.

Auf die qualitative Nahrung werde ich im nächsten Blogthema eingehen, heute und an dieser Stelle geht es mir vor allem um die Bewegung, die körperliche Auslastung die leider viel zu selten zur Sprache kommt.In unserer schnelllebigen Zeit, in einer Gesellschaft in der Leistung immer mehr zählt und immer Zeit einnimmt, wird ausreichend Bewegung zum Luxus. Dabei ist Bewegung für unsere Gesundheit und die unserer Tiere von enormer Bedeutung. Und ich meine keine Bewegung in Fitnesstempeln an Geräten oder auf dem Agilityparcours sondern natürliche Bewegung, zügiges Ausschreiten draussen an der frischen Luft, wie es unserer Natur (und auch der unserer Hunde) entspricht. Gemeinsam sind wir so durch die Jahrtausende marschiert…ohne Fitnessgeräte, ohne Pulsmesser und Firlefanz. Sicher, wir mussten uns allein zur Nahrungsbeschaffung entsprechend bewegen doch es steht außer Frage, dass wir zum rumsitzen nicht gemacht sind und unsere Hunde noch viel weniger.

Dabei geht es nicht darum täglich einen stundenlangen Marathon zu absolvieren, aber eineineinhalb bis zwei Stunden täglich und am Stück (4x ein halbes Stündchen um den Block zählen nicht, da sind die Muskeln gerade eben warm und fangen an zu arbeiten) sollten schon drin sein. Und wenn wir ehrlich sind haben wir diese Zeit auch, wir verbringen sie nur zu oft viel lieber auf dem Sofa vor dem Fernseher, im Internet, mit einem guten Buch, in der Badewanne, vor dem Spiegel, beim Shopping oder im Fitnesstempel…ganz besonders wenn das Wetter alles andere als einladend ist.

Zum Ausgleich und zur Auslastung vom Hund, wird dann Kopfarbeit angeboten, seien es kleine Tricks, Suchspiele oder Ähnliches. Vieles davon ist im Haus, Garten oder auf einem kleinen Gassigang möglich. Nun ist es wirklich eine sehr sehr gute Entwicklung, dass Hunde immer öfter auch geistig gefordert werden und nicht nur als Befehlsempfänger oder Konkurrenten um die Macht gesehen werden. Die Kopfarbeit ist also eine erstrebenswerte Förderung des Hundes. Nur eines kann sie eben nicht: körperliche Bewegung und Fitness ausgleichen!
Allein die Idee ist völlig absurd. Im Umkehrschluß würde es bedeuten, wenn man seinen Körper nur genug schindet, ist der Geist auch entsprechend gefordert und ausgelastet. Und wer eine geistig anspruchsvolle Tätigkeit ausführt die wenig Bewegung erfordert bleibt dennoch fit und schlank. Das funktioniert aber nicht. Denn es ist beides wichtig, ergänzt und bedingt sich auch teilweise. So abgedroschen es auch klingen mag, die alten Römer hatten schon recht: mens sana in corpore sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper). Das Eine ist mit dem Anderen nicht zu ersetzen, sondern nur zu ergänzen.

In diesem Sinne: ab in die Winterstiefel, die dicke Jacke, Handschuh, Mütze , Schal und raus an die frische Luft!

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Hund und Baby

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Vor wenigen Tagen erreichte mich eine Nachricht, die etwa so klang:

Wir haben zwei Hunde und erwarten ein Baby. Haben uns ein wenig ins Thema eingelesen und wissen schon, dass wir den Hunden gleich zu Anfang eine Windel geben sollten und die Hunde immer aus Raum sollen wenn das Baby dabei ist. Haben Sie sonst noch Tipps für uns?

Gerne möchte ich dies zum Anlass nehmen, das Thema Hund und Baby aufzugreifen. Oft entstehen hier Unsicherheiten wie man das neue Familienmitglied und den/die Vierbeiner zusammenbringt und optimale Voraussetzungen für eine tolle Kind-Hund Beziehung schafft.

Zuallerst die beiden „Tipps“ die das Paar aus der obigen Nachricht anführt. Der Tipp mit der Windel ist ein alter Hut, den kann man fast überall nachlesen dennoch halte ich ihn für ziemlich harmlosen Unsinn. Warum? Nun, die Hundenase ist so fein, dass sie einen speziellen Menschen aus Tausenden identifizieren kann, den Blutzuckerspiegel eines Menschen wahrnehmen (Diabetiker Assistenzhunde), manche Krebsarten erkennen usw. Das spricht dafür, dass der Hund den neuen Erdenbürger lange vor dessen Geburt bereits identifizieren kann. Als wirklich gefährlich stufe ich den zweiten Tipp ein, nämlich den Hund immer hinauszuschicken wenn das Baby im Raum ist. Bitte tun Sie das nicht! Das kommt einem Ausschluß aus dem neugeordneten Gefüge gleich und der Hund wird es sicher mit dem Baby verbinden, was ja auch stimmt. Das ist keine gute Ausgangssituation für eine tolle Kind-Hund Beziehung.

Was aber tun um den Grundstein einer langen, schönen Beziehung zwischen Kind und Vierbeiner zu legen?

Vor allem auf den Hund und seine Signale achten! Es gibt keine 08/15 Lösung die Sie Ihrem Hund einfach „überstülpen“ können, weil Sie es gerne so oder so wollen, Sie müssen auf den Hund eingehen. Und eine alte Regel beachten: Baby und Hund nie alleine lassen, im Zweifel das Baby in den Laufstall legen o.ä. wenn gerade das Telefon klingelt oder Sie etwas zu tun haben. Überhaupt ist ein Laufstall/Laufgitter ideal, das Baby hat noch keinen bzw. keinen großen Radius und ist auch im Krabbelalter auf Aufsicht angewiesen, in einer Wohnung lauern ja doch allerhand Gefahren. Gleichzeitig muss der Hund nicht ausgesperrt werden und bleibt so voll im sozialen Geschehen.

Viele unserer pelzigen Freunde sind regelrecht „verliebt“ in den Nachwuchs, suchen häufig Körperkontakt, möchten Händchen und Füßchen waschen usw. Pfeifen Sie auf hygienische Bedenken (früher oder später wird Ihr Hund ohnehin für die ersten Zungenkussversuche herhalten, glauben Sie mir 😉 ) und freuen Sie sich wenn Ihr Hund das Baby toll findet. Körperkontakt und „Pflege“ (auch wenn Sie unter Pflege was anderes verstehen) gehören dazu und signalisieren die Zusammengehörigkeit.

Wenn der liebe Vierbeiner unsicher auf das neue Familienmitglied reagiert, ist es sinnvoll ihm einfach Zeit und Raum zu geben. Prinzipiell sollte der Hund immer die Möglichkeit haben sich zurückzuziehen, auch wenn er „verliebt“ ist. Verzichten Sie auf Versuche den Kontakt herbei zu „zwingen“, das Baby irgendwie „schönzufüttern“ etc. Normalität, Ruhe und Routine helfen unsicheren Kandidaten am Besten, das ist Sicherheit. Kommt der Hund freiwillig dazu, knuddeln Sie ihn, sorgen Sie für ein Wohlfühl- und Zugehörigkeitsgefühl. Klar, es darf dann auch gern mal ein Leckerchen sein, ABER Leckerlie sind kein Ersatz für Nähe und Zugehörigkeit!!! Und genau das brauchen Hunde am Meisten.

Aggressionen sind eigentlich ziemlich selten, insbesondere wenn Ihr Hund im allgemeine kein großer Kinderfreund ist, sagt das noch gar nichts über sein Verhalten zu einem familieneigenen Baby aus! Machen Sie sich also bitte nicht schon vorher völlig verrückt, das überträgt sich und der Hund wird am Ende noch zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Aus Sicherheitsgründen gibt es hier keinerlei Tipps/Ratschläge wie derartige Probleme in der Kind-Hund Beziehung behoben werden können. Hier kann nur eine persönliche und individuelle Beratung zielführend sein.

Einigen Problemen kann man aber sehr gut vorbeugen:                                                               Hunde die sehr neugierig sind und auch an Personen und Gegenständen hochspringen um zu gucken (oder allgemein gerne hochspringen) sollten rechtzeitig vorher trainiert werden. Möglichst sollte auch mit einem Kinderwagen das Spazierengehen geübt werden, ideal mit einer Schreipuppe oder einem MP3 Player.                                                                                    Babies entwickeln sich superschnell, greifen, ziehen sich hoch etc., dann muss der Hund vor unabsichtlichen Übergriffen (Ohren oder Schwanz ziehen, Popo puhlen- vor allem bei Hunden mit Ringelrute nicht selten-, sich am Hund hochziehen usw.) geschützt werden.       Stofftiere sind keine guten Spielzeuge für Hunde die mit Kindern leben, bei Hunden die vorher mit Stofftieren spielen/fetzen durften bietet es sich an ihnen rechtzeitig Alternativverhalten beizubringen. Beispielsweise das einsammeln von Spielsachen in eine bestimmte Kiste. Hier bietet sich auch jede Menge Potential den Hund einzubinden, aufräumen, Dinge bringen, Runtergefallenes aufheben und abgeben etc…

Unterm Strich bleibt:

Das Wichtigste ist es, den Hund voll im Sozialverband zu halten! Dann klappt es allermeistens auch zwischen Baby/Kind und Hund. Und denken Sie nicht nur daran Ihr Baby vor dem Hund zu schützen, schützen Sie auch den Hund vor dem Baby!

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Völlig ohne Druck und Zwang?

Immer wieder hört man im Rahmen des positiven, motivierenden, be- und verstärkenden logoHundetrainings von Erziehungsmethoden die angeblich völlig druck- und zwangfrei sind. Doch ist das wirklich möglich? Kann man völlig ohne Druck und Zwang zusammenleben? Die ehrliche Antwort lautet schlicht: Nein!

Naturgemäß ist das Leben in einem Sozialgefüge mit Druck verbunden, dem sozialen Druck. Jeder muss sich anpassen und gewisse Regeln einhalten, dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob Familie, Haus- oder Klassengemeinschaft, Sportverein, Rudel oder Herde, Arbeitsumfeld…wir alle müssen uns ständig anpassen und die Regeln beachten oder erlernen. Die Gruppe übt beständig Druck aus um alle auf Kurs zu halten und die Jüngeren/Neueren/Unerfahreneren zu integrieren. So unterschiedlich die Regeln in den verschiedenen Gemeinschaften auch sein können, die Konsequenz für jene die sich nicht daran halten ist stets die Gleiche: Isolation/Ausschluss.

Diese Art von Druck ist völlig normal und keinesfalls negativ zu bewerten. Er hält das Sozialgefüge zusammen, gibt die Grenzen vor und ermöglicht ein erfolgreiches Zusammenleben. Ohne ihn machte jeder was er wollte und wie er gerade lustig ist, friedliches Zusammenleben, gemeinsame Arbeit, erfolgreiches gemeinsames Jagen…nichts würde funktionieren.

Nicht zu verwechseln ist er mit punktuellem Druck den einer auf den anderen ausübt um seine eigenen Ziele zu erreichen, wie es in der Hundeerziehung oft passiert. Hier wird der Hund dann bedroht und massiv unter Druck gesetzt, weil er irgendwelche sinnbefreiten Mätzchen nicht macht (Prüfungsaufgaben, Tricks…). Das ist die Art von Druck die völlig unnötig ist, sowas kann man wirklich über Motivation und Be- und Verstärkung erarbeiten! Wenn der Hund an bestimmte Dinge nicht heranzuführen ist, sie einfach nicht machen will ist das kein Grund mehr Druck oder Zwang anzuwenden! Nicht jeder Hund bringt dieselben Veranlagungen mit, entweder man richtet sich nach dem was der Hund mitbringt oder man wählt einen Hund der die entsprechenden Anlagen mitbringt. Im Zweifel muss man mit den Launen der Natur leben, nichts gibt einem das Recht den Hund zum eigenen Vergnügen/Profilierung unter Druck zu setzen!!!

Aber ganz ohne Druck, eben den sozialen Druck geht es nicht, es liegt weder in unserer Natur noch in der des Hundes.

Kommen wir also zum Zwang, ohne den es bestimmt irgendwie gehen würde…fragt sich nur wieviele Hunde dann tatsächlich bei „ihren“ Menschen leben würden wenn sie die Wahl hätten…

Kurz und gut, von „ohne Zwang“ zu erzählen ist eine einzige Märchenstunde. Wir zwingen den Hund in das Zusammenleben mit uns und nach unseren Regeln (Sozialdruck), wir halten ihn an der Leine, er darf nie den unsympathischen Nachbarn beissen und auch nicht dem Kläffer drei Häuser weiter mal ne Lektion erteilen. Wir bestimmen wann und wielange er rauskommt, ob und wo er freilaufen darf, was, wann und wieviel er frisst…es ist eine endlose Liste der Lebensbestimmung. Der Hund sucht es sich nicht aus, er hat keine freie Entscheidung in der Sache, würde mit uns so umgesprungen, wir würden es zweifellos Zwang nennen. Es gibt auch keine wirkliche Notwendigkeit, Hunde könnten sehr wohl ohne uns, Wildhunde und Hundeartige wie Dingos, Füchse aber auch Straßenhunde beweisen täglich unsere Überflüssigkeit (wir gefährden sie erst). Wir zwingen Hunde zu unserem Vergnügen in das Zusammenleben, weil wir sie gerne haben möchten, sonst nix.

Auch das muss nicht unbedingt negativ sein, unterm Strich kommt es immer darauf an was wir daraus machen. Der Hund an sich ist ein Meister der Anpassung und gerade aufgrund der vielen sozialen Gemeinsamkeiten ist es erst möglich ihn in dieses Zusammenleben zu zwingen und dies auch angenehm für beide Seiten zu gestalten.

Doch es ist absoluter Blödsinn irgendwas von „völlig ohne Druck und Zwang“ zu erzählen! Das ist ein ganz billiger Werbetrick, mit Realität und Ehrlichkeit hat es leider nichts zu tun, im schlimmsten Fall ist es pure Ahnungslosigkeit die zu großen Problemen führen kann. Schlußendlich ist eine große Verantwortung der wir uns stellen indem wir ein ganzes Leben bestimmen, nichts ist dabei schlimmer als das Gegenüber (den Hund) im Dunkeln über die Voraussetzungen und Regeln für das Zusammenleben zu lassen – aus falsch verstandener Tierliebe!

Ebenso ist dieser Beitrag bitte nicht misszuverstehen, ich lehne jede Form von Gewalt am Hund, fragwürdige Hilfsmittel aller Art und Geschrei absolut ab! Aber ich bilde mir auch nicht ein in meiner Familie wäre jeder frei zu tun was ihm beliebt und keinerlei Druck und Zwang ausgesetzt.

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positiv trainieren und erziehen?

Es ist das Hundethema unserer Zeit, ewiger Streitpunkt diverser „Experten“: die richtige Erziehung eines Hundes. Zum absoluten Schlagwort sind „positive, gewaltfreie Erziehungsmethoden“ geworden. Leider DSC04795werden solche Methoden vielfach als „Wischi-Waschi“ abgetan, man stellt sich vor den Hund mit Futterbeuteln und Leckerchen erst ins Übergewicht und irgendwann vielleicht auch in den Gehorsam zu füttern, bittet ihn einhundertdrölfzig Mal jetzt doch endlich unter dem Baum wegzukommen damit der Postbote seine Arbeit fortsetzen kann und dergleichen mehr. Doch solche „Methoden“ haben ebensowenig mit positiv motivierter Arbeit zu tun wie Leinenrucks und Stachelhalsbänder.

Ebenso falsch ist die weitverbreitete Annahme, dass Menschen die mit positiven, motivierenden, be- und verstärkenden Mitteln arbeiten zu emotional seien, den Hund vermenschlichten usw. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Schreien, Schütteln, Schlagen…das sind emotionale Ausdrücke völliger Hilflosigkeit, Wut und Frustration. Absurde Dominanz- und Rangordnungsthesen nach welchen Hunde nur zwei Dinge wollen: Fressen und die Weltherrschaft oder mind. eine Vormachtsstellung in der Familie, das sind emotionale, angstgeprägte Gedankenbilder. Kern einer positiv geprägten Erziehung/ Ausbildung ist hingegen ein profundes Wissen über das Lernverhalten. Nur wer weiß, wie Lernen funktioniert kann sich dies aktiv im besten Sinne zunutze machen.

Streichen Sie all diesen Dominanz- und Rangordnungsunfug einmal und konzentrieren Sie sich ganz auf das Lernen als vollkommen sachlichen Vorgang. Das funktioniert beim Hund genau gleich wie beim Menschen, der Erfolg eines Verhaltens prägt dieses, erreichen wir damit etwas für uns wünschenswertes wiederholen wir es.
Umgekehrt wird es schwieriger, Mißerfolg, Maßregelung und Strafe führen in aller Regel zu Verunsicherung, gedecktem Verhalten und Frust. Das richtige, erwünschte Verhalten wird nicht aufgezeigt, nur das Unerwünschte gedeckelt. Ergebnis: vielleicht traut der Hund sich nicht mehr, diesen Fehler noch einmal zu machen, was er aber tun soll (herankommen, sich hinlegen, auf seinen Platz gehen…egal) hat er nicht gelernt! Hier liegt der Knackpunkt:

Positiv geprägtes Training zeichnet sich immer dadurch aus, dem Hund etwas beizubringen, nicht ihm etwas abzugewöhnen! (Beispiel: Sie werden einem Hund den Jagdtrieb nie abgewöhnen können, er ist eben veranlagt. Aber sie können dem Hund beibringen, dass es viel lustiger, besser und erfolgversprechender ist mit Ihnen, nach Ihren Regeln zu „jagen“ (Anti-Jagd-Training, Jagd-Ersatz-Training, eine Inszenierung eben).

Dazu reicht es nicht, sich auf sein Gefühl zu verlassen, Sie müssen genau wissen wo Sie mit Ihrem Hund stehen, wo Sie hin wollen und wie Sie den Weg dorthin in kleine, passende Schritte zerlegen. Gerade als Einsteiger in dieser Materie brauchen Sie einen Plan, denn leider neigen wir alle dazu immer das Schlechte zu sehen und müssen erst lernen das Gute zu erkennen und uns darüber zu freuen- je kleiner das Gute desto schwieriger. Ausgerechnet bei dieser Art von Training ist es aber ungemein wichtig den kleinsten Ansatz von „gut“ zu erkennen und zu reagieren. (Bsp.: Ihr Hund blafft einen anderen Hund an, eine schöne Keiferei beginnt. Statt nun fröhlich mitzukeifen -„Aus!“ „Platz“- und am Hund rumzureissen sollten Sie zusehen die Aufmerksamkeit Ihres Hundes auf sich zu ziehen, sprechen Sie ihn an, drehen Sie sich komplett! vom anderen Hund weg und gehen ein paar Schritte…sobald Ihr Hund Sie ansieht, sich an Ihnen orientiert tut er das Richtige- bestätigen! egal was er vorher getan hat!!! Sie forcieren nur den richtigen Moment)

„Aber mein Hund tut nie was ich will, wie soll ich denn da irgendwas bestätigen oder verstärken?“, das ist so ziemlich die häufigste Frage/Problemstellung mit der ich konfrontiert bin. Was tun? Zunächst: Ihr Hund macht ganz sicher sehr viele Dinge richtig, Sie müssen dringend daran arbeiten das zu sehen. Beobachten Sie Ihren Hund soviel wie möglich. Investieren sie rund 3 Euro in eines der besten Mittel zum Menschentraining: einen Clicker. Ja richtig, zum Menschentraining! Der Clicker verlangt in dem Moment einfach Ihre aktive und bewußte Handlung, das ist sehr wichtig. Nun nehmen Sie sich vor in der kommenden Woche mindestens 10x pro Tag zu clicken wenn ihr Hund irgendwas tut was Sie gut finden (legt sich auf seinen Platz, guckt Sie an, einfach alles was Sie gut finden, nichts spezifisches!). Es geht zunächst nur darum, dass Sie den Moment erkennen. Sinnvoll ist es natürlich, den Hund auch direkt zu loben und zu belohnen, so entsteht auch gleich eine Verknüpfung zum Clicker. Sollten Sie den Clicker nur für Ihr Training nutzen wollen, sagen Sie direkt mit dem Click auch ein Lobwort plus Belohnung. So ist es auch kein Problem den Clicker wegzupacken wenn Sie den richtigen Moment erkennen. Wichtig wenn man mit Stimme/Lobwörtern arbeiten will: Es muss auch klingen wie Lob, Sie müssen es ernst meinen! Ein desinteressiertes , lauwarmes „brav“ ist KEIN Lob! Die meisten Leute können es entweder gar nicht oder  fühlen sich blöde wenn sie mitten in der Stadt erstmal lautstark piepsen „Feeeeeiiiiiinnneeeer, suuuuuuper“ um anschließend den Hund halbtot zu knuddeln :-). Ein Clicker ist da doch etwas diskreter und wesentlich einfacher handzuhaben.

Noch ein Wort zur Belohnung, ein weiteres Streitthema welches in diesem Zusammenhang unumgänglich ist. Größter Streitpunkt: Futterbelohnung ja oder nein? Kommt der Hund nur wegen dem Fressen? Blabla…schon verliert der Mensch sich in seinen eigenen Gefühlen. So kann Belohnung nie funktionieren, nie.

Belohnung muss sich an dem orientieren der belohnt wird! 

Hier also an Ihrem Hund und seinen persönlichen Vorlieben. Was mag Ihr Hund? Das kann grundsätzlich alles sein, sofern es im Erlaubten liegt…endlich mal des Nachbars Hühnerstall aufräumen natürlich nicht ;-). Aber ob nun eine Runde im Teich planschen, eine Runde Beißwurst oder Ball spielen, ein tolles Loch buddeln, Käsewürfel futtern oder endlich den Dummy suchen dürfen spielt im Wesentlichen keine Rolle. Einzig entscheidend bei der Belohnung ist, dass Ihr Hund es auch als Belohnung empfindet. Dabei können Sie natürlich zwischen verschiedenen Dingen die Ihr Hund mag wechseln, je nach Situation und Möglichkeiten. Und wenn Futter Ihnen generell widerstrebt, weil Sie „kein Futterautomat“ sein wollen, fragen Sie sich doch bitte einmal wer Ihren Hund regelmäßig füttert…Personal?

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Hundemantel, ja oder nein?

Die Meinungen zu Hundemänteln und Jacken sind kontrovers.

Um Eines gleich vorweg zu sagen: Ich finde es unsäglich wenn man (häufig kleine) Hunde aus irgendwelchen Modetrends heraus in Hundebekleidung steckt! Ein Hund ist ein Lebewesen und kein Accessoire.

Allerdings gibt es gute Gründe einem Hund im Winter/bei nasskaltem Wetter eine Jacke DSCN1510oder einen Mantel anzuziehen. Viele Hunde haben ein kurzes Fell und nur wenig oder keine Unterwolle, dazu zählen durchaus auch große Rassen wie z.B.: Dogge, Rottweiler, Dobermann, Boxer…also Rassen die man jetzt nicht unbedingt sofort mit einer Jacke/ einem Mantel verbindet. Doch sie frieren jetzt im Winter genauso wie kleinere Artgenossen. Manche wollen auch bei Kälte und Regen am liebsten nur schnell für die nötigen Geschäfte raus, andere setzen oder oder legen sich nur höchst ungern auf den kalten Boden.
Eine Jacke oder ein Mantel kann hier für höheres Wohlbefinden und auch einen besseren Schutz vor Erkältungen, Blasenentzündungen, späteren Gelenks/Knochenproblemen u.ä. sorgen.

Weiters sollten akut und chronisch kranke Hunde, Hunde in Reha und Senioren vor den Wettereinflüssen geschützt werden- auch wenn sie ein dichteres Fellkleid haben. Ganz besonders Hunde mit Problemen am Bewegungsapparat, sprich Knochen- Gelenk- Sehnenprobleme, Arthrosen, schlecht verheilten oder frischen Knochenbrüchen usw. Solche Hunde sollten unbedingt eine Jacke/Mantel tragen! Arthrosen, HD, ED, Spondylosen und daraus resultierenden Muskelverspannungen können zusätzlich oft durch Wärme gelindert werden, z.B. mithilfe einer Infrarotlampe, oder auch einem Körnerkissen o.ä. wenn man das zuhause hat. Kälte und ganz besonders feuchte Kälte ist Gift für diese Erkrankungen und führt zu großen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Aber auch kerngesunde, fitte und gut behaarte Sporthunde können einen Bedarf haben, z.B. wenn zwischen einzelnen Trainingsdurchgängen oder Prüfungsdisziplinen Pausen entstehen in denen der Hund immer wieder auskühlt, er eventuell zwischendurch in einer Außenbox warten muss usw. Leider hat es sich immer noch nicht ganz herumgesprochen, dass gutes Aufwärmen und warm bleiben für vierbeinige Sportler genauso wichtig ist wie für Zweibeiner. Das betrifft im besonderen die Disziplinen Agility, Turnierhundesport, Flyball  und auch Vielseitigkeitssport (früher: Schutzhundesport) mit seinen drei Disziplinen. Hier ist das warmhalten mit einem guten Mantel/Jacke reine Verletzungs- Gesundheitsprävention. Das Verletzungsrisiko steigt wenn der Hund „kalt“ ist, auch langfristige Schäden die man erst über Jahre sieht können hier entstehen. Hundesportler sollten das zum Wohle des Hundes berücksichtigen.

Erfreulicherweise empfehlen auch immer mehr Tierärzte, Tierphysios und Trainer in entsprechenden Fällen die sinnvolle und zweckmäßige Nutzung von Hundebekleidung. Gleichzeitig hat sich auch das Angebot verändert, es gibt inzwischen wirklich gute, passende und unauffällige Mäntel und Jacken in allen Größen. Auch die Materialien und Passformen haben sich verbessert, es gibt Kleidung in der ein Hund gut geschützt ist und sich trotzdem ganz normal bewegen kann, alles tun was er sonst tut und nicht „doof“ aussieht 😉 .

Das Wichtigste ist immer: der Hund muss mit der Jacke/Mantel noch Hund sein können! Er muss sich ungehindert bewegen können, sich dreckig machen 🙂 , natürlich seine Geschäfte verrichten und alles tun, was Hunde eben tun. Genau das soll die Kleidung ja langfristig fördern- nicht behindern. Es muss zweckmäßig sein, wenn es zum täglichen Spaziergang benötigt wird, ist das etwas anderes als morgens um halb sieben an irgendeinem Fährtengelände noch ne halbe Stunde rumzustolpern bevor es endlich losgeht… und natürlich muss dabei auch die Fellstruktur vom Hund beachtet werden, ein Hund mit wenig eigenem Fell braucht etwas gefüttertes, ein Hund der selber schon Fell mitbringt ist oft schon mit einem wind- und wasserfesten Teil ohne größeres Futter gut bedient, wenn nur die eigene Körperwärme besser gehalten wird (quasi bei offenem Fenster heizen). Drei Dinge sollten außerdem beim Kauf beachtet werden:

  •  die Paßform, vorher den Hund genau messen, dehnbares Material oder nicht?
  •  pflegeleicht, gut zu trocknen, bei nasskaltem Matschewetter wird er nunmal nass und schmutzig
  • was für Schnallen, Reißverschlüße etc. eingebaut sind. Einerseits sind das immer „Sollbruchstellen“ hier ist Qualität gefragt, andererseits sollten sie auch nicht irgendwie störend sitzen wenn der Hund sich bewegt, arbeitet oder irgendwo liegt.

Und scheuen Sie sich auf keinen Fall für Ihrem Hund einen Mantel oder eine Jacke zu kaufen, weil andere blöd gucken könnten!

Unsere Haushunde sind keine Wölfe sondern deren völlig verweichlichte Nachfahren 🙂 . Die meisten leben das ganze Jahr mit uns in beheizten Räumen, wenn sie nicht eh in unserem Bett den Fußwärmer geben, dann schlafen sie doch wenigstens in einem hübsch gepolsterten Körbchen…draussen sind sie wenn es hoch kommt 3-4 Stunden am Tag, bei diesem Wetter eher weniger.

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Silvester naht

Für viele Hundehalter ist Silvester ein großes Thema, weil der Hund Angst hat. Was tun? Ignorieren, Trösten, mit alternativen oder schulmedizinischen Mittel eingreifen…?

Das Allerwichtigste: lassen Sie niemals einen Hund der Angst hat alleine!!!

Für den Hund ist die Sicherheit durch das Sozialgefüge („Rudel“) elementar, besonders wenn Unruhe/Unsicherheit oder eben wirklich Angst herrscht. Bleiben Sie also bei Ihrem Hund bzw. in seiner unmittelbaren Nähe. Angst ist ein sehr starkes und schwer zu kontrollierendes Gefühl, jeder Mensch kennt das von sich selbst und für Hunde ist es nicht anders. Insoweit ist auch die Arbeit daran sehr schwer, langwierig und meist nur eingeschränkt erfolgreich (hier im Besonderen, da Feuerwerk, die plötzliche Knallerei, die Vibration, und das bunte Licht für den Hund sehr diffus und nicht einzuschätzen sind und es zudem -zum Glück- nicht so oft vorkommt, dass eine gewisse Gewohnheit/Abstumpfung demgegenüber entstehen könnte). Bei Hunden die einfach unsicher sind, ist es noch recht erfolgversprechend wenn man sie nach jedem Kracher ruft (das sollte man vorher aber unbedingt mithilfe von Knallfröschen o.ä. langsam konditionieren!) und kurz mit ihnen spielt oder ihnen ein besonders feines Goodie geben kann eine positive Verknüpfung aufgebaut werden.

Sitzt die Angst tiefer, wollen viele Hunde aber kein Spielzeug oder Leckerchen oder sonst irgendwas. Sie wollen sich einfach nur irgendwo verkrümeln. Hier sollten Sie einfach auf Ihren Hund eingehen, versuchen Sie die Situation so gut als möglich zu entstressen. Ermöglichen Sie Ihrem Vierbeiner Zugang zu Zimmern die keine Fenster oder die geschlossene Rolläden haben, richten Sie dort ein gemütliches Plätzchen ein und bleiben Sie in der Nähe. Manche Hunde finden Körperkontakt auch sehr angenehm, andere eher nicht. Setzen Sie sich am besten entpannt in Reichweite, lesen Sie ein Buch, evtl. sogar laut vor (klingt bescheuert, aber wenn Ihre Stimme dabei beruhigend klingt, kann das nur gut sein).

Bei regelrecht panischen Hunden, die schon Tage davor, wenn die ersten einzelnen Böller krachen, und auch Tage danach noch völlig fertig sind, nicht mehr raus wollen usw. kann es auch durchaus angezeigt sein, mit, vorzugsweise natürlichen, Heilmitteln einzugreifen.Viele scheuen davor zurück, der Hund muss es dann eben aushalten, ist eh nur einmal im Jahr… Das ist die falsche Einstellung! Natürlich braucht ein Hund der sich einfach verkrümelt, ein bisschen gestresster ist als sonst aber nach wenigen Stunden wieder locker mitkommt keine weitere Unterstützung. Aber wenn ein Hund wirklich starken Stress hat sollte alles getan werden um ihm diesen soweit wie möglich zu nehmen!

Es hat doch überhaupt keinen Sinn den Hund dem Auszusetzen, was soll das denn bringen? Was soll damit erreicht werden?

Lernen wird der Hund in diesem Zustand ohnehin nichts, Angst und Stress blockieren das Aufnahmevermögen, Lernen ist praktisch unmöglich.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Ansätze den Hund insgesamt etwas „herunterzufahren“, das reicht von Bachblüten über Phytotherapie und homöopathischen Ansätzen bis hin zu schulmedizinischen Arzneien, die Gabe von mehr oder weniger starken Sedativa (Beruhigungsmitteln). Sehr häufig kann man hier mit den alternativen Methoden und Anwesenheit einiges bewegen! Was genau für den jeweiligen Hund hilfreich sein kann, orientiert sich immer an der Ausprägung der Angst und dem Verhalten allgemein und in der akuten Stresssituation. Daher sind pauschale Aussagen welche Mittel man geben sollte nicht möglich. Hier sollte man sich unbedingt persönlich beraten lassen von entsprechend ausgebildeten Personen (Tierheilpraktiker, Tierhomöopathen, Tierarzt etc.).

Wer für dieses Jahr noch Unterstützung in Sachen Silvesterstress braucht sollte sich auf jeden Fall bald informieren, so gut wie alle Methoden, die Auswahl, Vorbereitung usw., dauern ein paar Tage und die Zeit vergeht ruck zuck, dann sollte man gerüstet sein.

Aber ganz egal was Sie Ihrem Hund eventuell geben oder auch nicht:

Lassen Sie ihn bitte, bitte nicht mit seiner Angst alleine! – und setzen Sie ihn auch niemals dem Feuerwerk aus, als „Konfrontationstherapie“ oder „zur Abhärtung“!!!

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